Zotz/St.J/Spr. 3 - HSV Alzey 2 33:20

Sind defekte Stoßdämpfer bei der TÜV-Abnahme sicherheitsrelevant?

Willkommen in der stärksten B-Klasse aller Zeiten!

Sind defekte Stoßdämpfer bei der TÜV-Abnahme sicherheitsrelevant?

Probleme mit der Überschrift ?, dazu später mehr.

Das erste Auswärtsspiel im neuen Jahr sollte uns nach Sprendlingen führen. Ein Gegner, den man im Hinspiel nach anfänglichen Problemen doch einigermaßen souverän im Griff hatte. So war die Vorfreude durchaus groß, nach dem Jahresauftaktsieg gegen Schott Mainz sollte jetzt also gegen die HSG Zotzenheim/St. Johann/Sprendlingen der nächste Sieg gefeiert werden.

Die Fehlerquellen aus dem „Schott-Spiel“ wurden im Training noch einmal thematisiert, die Fortschritte im spielerischen Bereich sollten auch im bevorstehenden Wettkampf sichtbar gemacht werden.
Das Aufstellungspuzzle war hierbei wieder eine knifflige Angelegenheit, gestaltete sich aber mit der nötigen Routine dann doch so, dass zehn, bis in die Haarspitzen motivierte Spielwillige, am Treffpunkt des Parkplatzes der Alzeyer Rundsporthalle zur Abfahrt bereitstanden.

Mit dem Trio Müller der Schnellere, Laubner und Ahr waren die „Fahrwilligen“ schnell bestimmt, doch bereits kurz nach der Abreise machten sich beim Auto des Teamchefs Auflösungserscheinungen bemerkbar. Die von Schlaglöchern übersäte Teilstrecke von der Aral-Tankstelle in Alzey bis zur Autobahnauffahrt brachte die Stoßdämpfer des Silberpfeiles an ihre Grenzen. Eventuell waren aber auch gar keine Schlaglöcher vorhanden und die Stoßdämpfer nur in einem äußerst schlechten funktionalen Zustand. Der TÜV hätte keine Beanstandungen moniert hieß es von Fahrerseite, El Pulpo als Mitfahrer meinte daraufhin, Stoßdämpfer wären nicht sicherheitsrelevant. Diese Aussage führte zu erheblichen Diskussionen unter den anwesenden Mitfahrern, eine endgültige Antwort bezüglich der Umsetzung der Straßenverkehrsordnung in solch einem Fall blieb aber aus.

Aber und das wurde nach Auffahrt auf die Autobahn überdeutlich, Mängel in der Federung haben keinen Einfluss auf die Höchstgeschwindigkeit. Ein am Alzeyer Kreuz geplantes Überholmanöver von Müller dem Schnelleren und Raketen-Max misslang gründlich, der „Silberpfeil“ behauptete die Führung souverän und gab diese bis zum Eintreffen an der Halle in Sprendlingen auch nicht mehr ab. Was also mit Tempo, Raffinesse und der richtigen Taktik alles möglich ist, sah man bereits bei der Anreise, ergo sollten diese situativ anpassungsfähigen Parameter auch für die anstehende Partie Pate stehen.

Ein Blick auf den Gegner bei dessen Aufwärmprogramm enthüllte, dessen Team war nur bedingt deckungsgleich mit dem aus dem Hinspiel. Doch dies muss für uns ja nicht zwangsläufig von Nachteil, sein, im Laufe des Spieles sollte es das aber werden…… .

Vom Anpfiff weg entwickelte sich eine temporeiche Begegnung, in der der Alzeyer Talentschuppen umgehend Duftmarken setzte. Bereits in der achten Spielminute waren ebenso viele Tore gefallen (4:4). Nach einem gehaltenen Siebenmeter von Andi Büchse netzte Markus Frey zum 5:4 ein, Flo Kosiols Treffer zum 6:5 unterstrich eindrucksvoll, der HSV war im Spiel. Und das blieb so, auch wenn die Gastgeber auf´s Tempo drückten, der HSV hielt mit, setzte punktuelle Nadelstiche und hatte immer eine Antwort parat. Ein Kosiol-Dreierpack (9:8, 10:9, 11:9) zwang die Zotzenheimer zur Auszeit. Nochmal Kosiol (12:10), so langsam schien sich das Pendel des Momentums Richtung Alzey zu bewegen. Doch was bereits in der Vorwoche im Spiel gegen Schott zu Tage trat sollte sich jetzt wiederholen. War es die Manndeckung gegen Flo die uns nicht schmeckte, oder aber der Fehlerteufel in unserem Spiel, der nun auch sein Recht einforderte? Auf jeden Fall waren die letzten fünf Minuten bis zur Pause ein Fehlerfestival der besonderen Art, die Gastgeber nahmen es erfreut zur Kenntnis und nutzten dies zur Ergebniskorrektur. Aus einer eigenen 12:10 Führung wurde so binnen kürzester Zeit ein 12:14 Rückstand zur Halbzeit.

Konsequenz? Redebedarf!, nicht so schnell abschließen, geduldiger spielen, besseres Rückzugsverhalten und die durch die Manndeckung entstehenden Räume besser nutzen.

Selten aber wurde eine Aufgabenliste schlechter abgearbeitet als an diesem Tag. Mit dem Anpfiff zur zweiten Hälfte waren alle Vorhaben gedanklich gelöscht. Die eigene Fehlerquote blieb exorbitant hoch, wir fingen uns einen Konter nach dem anderen ein, letzte Möglichkeit der Korrektur?

Eigene Auszeit beim 14:20, nochmal der Versuch zu vermitteln auf was es jetzt ankommen würde/sollte.
Wenn die Auszeit einen Erfolg gehabt haben sollte, dann war es der, dass jeder mal eine Minute durchschnaufen konnte, ansonsten ging das Trauerspiel weiter. Die Gastgeber waren weiter spielfreudig und mit schnellem Umschaltspiel immer wieder erfolgreich, der blutjunge Rückraum des HSV (Durchschnittsalter nur ca. 50 Jahre) traf eine falsche Entscheidung nach der anderen. So war es wenig verwunderlich das die Zotzenheimer beim 28:18 erstmals einen 10-Tore-Abstand erzielt hatten. „Positiv“ zu vermerken, es waren bereits 52 Minuten gespielt und für uns ein Ende des gebrauchten Tages in Sicht.

Die letzten acht Minuten vergingen dann auch noch irgendwie und ganz am Ende stand eine 33:20 Niederlage die schmerzte, weil das WIE einfach ernüchternd war.

Gut nur das in der Kabine ein Kasten Erfrischungsgetränk einer Schwarzwälder Brauerei bereit stand. Die Aufarbeitung der Partie konnte beginnen und sie dauerte lang. So musste zwangsläufig die personelle Besetzung der Fahrzeuge für den Rücktransport geändert werden. König Markus nahm deswegen im Fahrzeug des Teamchefs Platz. Bereits beim rückwärts ausparken aus der Parklücke wiederholte sich Geschichte. Der König erschrak: “Haben wir eben aufgesetzt“?, die Mitreisenden konnten ihn beruhigen, das sind die Stoßdämpfer, sind aber kein sicherheitsrelevantes Detail bei der TÜV-Abnahme.

Bis heute weis niemand ob dem wirklich so ist, aber bei der noch anstehenden Punktomatveranstaltung in einem „Alzeyer Schnitzelparadies“ hatten eh andere Themen Priorität.

Es kam zum „Schnitzel-Schwur“ und dem einhelligen Tenor, nächste Woche wird alles besser und der Sieg ist unser.

Doch so einfach wird es nicht werden, es ist das wohl schwerste Auswärtsspiel der Saison. Im „Keller des Grauens“ beim TV von 1817 Mainz erwartet den HSV Alzey II eine der größten Bewährungsproben der Saison.
DIE Presse wird auch da wieder anwesend sein und hofft wie die Mitspieler auf einen personell üppigeren Kader als an diesem Wochenende.

Was uns dort erwartet ist ein Hexenkessel der besonderen Art, es bleibt abzuwarten ob die Niederlage aus Sprendlingen abgeschüttelt werden kann oder das jeweilige Nervenkostüm doch nachhaltig beschädigt wurde.

Für den HSV Alzey spielten:
Tor: Andi Büchse
Feld: Volker Ahr, Dieter Jacob, Markus Frey (2), Ecky Hofrath (4), Max Laubner, Thomas Müller (3), Michael Müller (1), Torsten Hanzlik (3), Flo Kosiol (7/4)