HSV Alzey 2 - TSV Schott MZ 2 27:23

Büchse macht die Schotten dicht

Büchse macht die Schotten dicht

Willkommen in der stärksten B-Klasse aller Zeiten!

2020, neues Jahr und das begann gleich mit einer absoluten Knallerpaarung. Die als Schott Mainz II „getarnten“ Lerchenberger, sollten den Anfang von mehreren Toppspielen in Folge für den Talentschuppen des HSV Alzey bedeuten. Die Zeit zwischen den Jahren war kurz. Nur über die Feiertage war eine kleine Trainingspause eingelegt worden, die Herren II waren sich bewusst das dem Punktspielstart ins neue Jahr große Bedeutung zuzumessen war.

Allerdings gab es ein kleines Detail, welches man mit etwas organisatorischem Geschick im Vorfeld hätte entschärfen können. Handball-EM und Toppspiel der B-Klasse quasi zur gleichen Zeit, das konnte nicht gutgehen. Und so war es wenig verwunderlich das die Verantwortlichen des DHB nach ihrer Partie gegen die Nationalmannschaft Spaniens in Erklärungsnöte kamen. Eine desaströse Einschaltquote galt es den Medienvertretern zu erklären. Wie kann man nur auf die aberwitzige Idee kommen den Anwurf des Länderspieles quasi zeitgleich mit der Topbegegnung der B-Klasse zu terminieren. Beim DHB wurde eiligst ein Krisenstab gebildet, offensichtlich hatte man das Spitzenspiel der stärksten B-Klasse aller Zeiten irgendwie übersehen.

Dies alles hatte auf das HSV-Team aber nur marginalen Einfluss. Die Halle, wie immer eigentlich, ausverkauft und gleichzeitig eine Saisonbestmarke bei den Einschaltquoten auf dem mannschaftseigenen TV-Kanal, das waren die Zutaten für die Partie, die im Vorfeld, als Wegweiser für den weiteren Saisonverlauf angesehen wurde.

Die Begegnung, erstmals unter dem mitwirken des neuen Königs Markus dem Ersten, startete verhalten. Beide Abwehrreihen waren gut auf den jeweiligen Gegner eingestellt, ein Durchkommen in den ersten Minuten mehr als schwer.

So war es wenig verwunderlich das es in der 12. Spielminute erst 3:2 stand. Beim HSV wechselte man bereits früh die Rückraumpositionen durch um Kräfte zu schonen, bzw. sie auf mehrere Schultern zu verteilen. Eine durchaus gelungene Herangehensweise die mit einer 6:2 Führung belohnt wurde. Doch die Gäste hatten immer wieder Antworten parat und zeigten eindrucksvoll warum sie zu den absoluten Topteams der Liga zählten. Beim 5:7, aus ihrer Sicht, profitierten sie von einer immensen Durchschlagskraft aus dem Rückraum. Doch der HSV hatte nun seine beste Phase, im Tor verbarrikadierte „El Pulpo“ Andi Büchse sein Gehäuse, vorne wurde mit blitzsauberen Spielzügen die Führung zum 11:7 Pausenstand ausgebaut.

Weitestgehend zufrieden fiel das Halbzeitfazit aus, vorne wurde noch mehr Effizienz angemahnt und hinten sollte es unser Torhüter richten….. .

Die „Herren 1-Perspektivspieler“ ( Laubner, Fuchs, Kreisel ) im Kader der Herren 2 übernahmen nun Verantwortung beim Torschuss und sorgten so für einen HSV-Blitzstart in Hälfte 2 ( Spielstand 14:9 ). Als dann auch noch unser Nordlicht mit seinen gefürchteten Rückraumkrachern traf war das Spiel 20 Minuten vor dem Ende quasi entschieden ( 18:12). Die Zuschauer und Fans gönnten sich nun ein weiteres Kaltgetränk, DAS Team schaltet unwillkürlich in den Verwaltungsmodus. So fielen dann immer wieder mal hüben wie drüben Tore, aber 10 Minuten vor Spielende war kein zusätzliches Spektakel zu erwarten ( 21:15 ). Dann aber folgte ein Paradebeispiel was passieren kann, wenn man aus dem „wir spielen mit halber Kraft, was soll den schon passieren Modus“ nochmals 2 Gänge höher schalten muss. Plötzlich bekamen die Gäste die zweite Luft, verkürzten auf 18:21 und stimmten sich mit einer Auszeit nochmal auf die letzten 5 Spielminuten ein. Jetzt war es wieder der erwartete Kampf um jeden Millimeter Hallenboden, das HSV-Nachwuchsteam hatte jetzt erkannt wie brenzlig die Partie noch einmal werden könnte. Doch die Gäste drehten noch einmal auf ( 21:23, 22:24 ). Eine „Fuchsgranate“ bei drohendem Zeitspiel zum 25:22 war elementar, aber nach dem abermaligen Anschluss zum 23:25 wieder „abstandstechnische Makulatur“. Flo Kosiol, an diesem Tag als sicherer Siebenmeterschütze glänzend, machte dem Treiben dann mit 2 finalen Treffen zum 27:23 Endstand ein Ende.

Fazit:
Letztlich haben wir uns das Leben in der Schlussviertelstunde selbst unnötig schwer gemacht. Mit Andi Büchse hatten wir aber an dem Tag glücklicherweise einen Schlussmann im Kasten der die gegnerischen Bälle förmlich wie ein Magnet anzog. In der kommenden Trainingswoche wird der Schwerpunkt sicherlich noch einmal auf dem Videostudium der Partie liegen bevor es gegen die „Namensvetter“ aus Sobernheim um zwei wichtige Punkte um den Anschluss an die internationalen Startplätze geht.

PS: Mittlerweile hat sich auch der DHB bei uns gemeldet. Die Partie Deutschland gegen Kroatien wurde kurzfristig auf 20.30 Uhr verlegt, um dem Spitzenspiel der B-Klasse aus dem Weg zu gehen, wir denken: Was Organisation und Marketing betrifft können die noch viel von uns lernen….

Für den HSV Alzey spielten:
Tor: Andi Büchse
Feld: Sascha Weinmann, Timo Seibel, Lukas Fuchs (3), Clemens Kreisel (2), Markus Frey, Flo Kosiol (9/8), Ecky Hofrath (6), Max Laubner (1), Thomas Müller (1), Michael Müller, Torsten Hanzlik (5)