HSV Alzey 2 - HSV Sobernheim 3 25:27

HSV siegt gegen HSV, HSV verliert unnötig

HSV siegt gegen HSV, HSV verliert unnötig

Willkommen in der stärksten B-Klasse aller Zeiten!

Ja die Überschrift scheint etwas verwirrend, aber so ist es eben wenn der HSV Alzey auf den HSV Sobernheim trifft, ein HSV gewinnt (fast) immer. So sollte es letztlich dann auch an diesem Spieltag sein, wobei der Alzeyer Talentschuppen das Feld als Verlierer verlies.

Statistisch gesehen nicht unbedingt überraschend, weil wir uns gegen die Felkestädter schon seit Jahren schwertun. Folglich so eine Art Angstgegner, diese Floskel wurde bereits im Hinspiel (32:23 für Sobernheim) eindrucksvoll bestätigt.

Dennoch rechneten wir uns im Vorfeld durchaus etwas aus, an einem guten Tag, mit personell “voller Kapelle“, noch dazu daheim mit unseren Fans im Rücken, warum denn nicht eine Überraschung schaffen?
Warum also eigentlich nicht?

Nun ja, weil das mit der „vollen Kapelle“ in dieser Saison mehr Wunschdenken als realistische Herangehensweise ist. Irgendwas ist irgendwie immer und der „harte Kern“ der Dauerspieler wirkt seit Wochen überspielt. Es fehlen die nötigen Ruhepausen, die weiten Reisen quer durch Rheinhessen, verbunden mit dem Jetlag, es wird mit zunehmendem Alter nicht einfacher.

Doch die letzte Partie war zuhause, gegen die „Schotter“ aus Mainz. Zwar war da die letzte Viertelstunde etwas fahrlässig, aber wie heißt es so schön: Auch der älteste Klepper (Hinweis der Radaktion: Umgangssprachlich für Pferd) springt nur so hoch wie er/es muss.
Und im Regelfall halten wir ja von Anfang an immer dagegen, begegnen nahezu all unseren Gegnern auf Augenhöhe. So war es auch diesmal. Unser Rückraum war wieder dünn besetzt, aber auch das zieht sich wie ein roter Faden durch die Runde, insofern nix Außergewöhnliches… .

Aber jetzt zum Spiel.

Die Anfangsphase gehörte unseren Jungspunden (Fuchs, Müller, Seibel). Die harmonierten prächtig und drückten der Anfangsviertelstunde ihren Stempel auf, eine 6:4 Führung war der verdiente Lohn. Als dann unser Nordlicht zum 7:4 einnetzte spürten auch die Fans auf der Tribüne, heute könnte was gehen. Wie gewonnen so zerronnen, wer kennt diese Binsenweisheit nicht? Es dauerte nicht lange und die spielstarken Gäste hatten den 7:7 Ausgleich geschafft, Auszeit durch den HSV (jene aus Alzey).
Ruhiger spielen, generell disziplinierter im Angriff und den Rückraum des Gegners früher attackieren, so die Vorgabe. Ruhiger spielen klappte, diszipliniert im Angriff auch, die Sobernheimer setzten das um was eigentlich auf unserer Abarbeitungsagenda stand.

9:11, ein verworfener Fuchssiebenmeter, 9:12, 10:12 und fünf Sekunden vor der Pausensirene noch ein Treffer zum 10:13 Halbzeitstand.

UNNÖTIG ! in der Entstehung und wieder hieß es einem Rückstand hinterherlaufen. Die Diktierfunktion eines Smartphones wurde noch einmal benötigt und die Spieler hörten noch einmal die Vorgaben der letzten Auszeit.

Das schien zu wirken, auch wenn uns der erste Treffer in Halbzeit zwei (10:14) verwehrt blieb, war zu spüren, wir stemmten uns gegen die Niederlage. Müller, Hanzlik und Fuchs stellten den Anschluss wieder her (13:15). Was nun folgte war ein steter Abnutzungskampf. Zwei Tore Abstand sind im Handball ein Wimpernschlag, aber es gelang uns einfach nicht diese ominöse Spanne zu minimieren. Für die Zuschauer sicherlich eine spannende Begegnung, als Mitwirkender beschlich einem eher die Ohnmacht der eigenen Unzulänglichkeiten. 14:16, 16:18, 17:19,18:20,19:21,20:22 und 21:23 nie brachten wir es fertig die Distanz zu verringern, Chancen dazu waren genug da.

Und das dies dann irgendwann durch den Gegner bestraft wird ist die nächste Binsenweisheit die jeder schon einmal gehört hat. „Hintenraus“ wird´s dann immer enger, weil dir eben auch die Zeit davonläuft. Doch auch knapp vier Minuten vor dem Ende war beim 23:25 durch einen „Frey-Treffer“ immer noch alles drin. Aber wahrscheinlich hätten wir an dem Tag noch Stunden spielen können, der Abstand wäre wohl auch um Mitternacht noch bei diesen zwei Treffern für den Gegner geblieben. Diese setzten nun die alles entscheidenden Treffer und führten 23:27. Nix geht mehr?, weit gefehlt, das wollten wir dann doch nicht auf uns sitzen lassen. Wir waren gewillt das Endergebnis dem Spielverlauf entsprechend zu gestalten. Was lag also näher als die letzten beiden Tore zu erzielen um mit dem 25:27 Endstand den siebzehnten (!) Abstand von zwei Treffern als Endergebnis zu manifestieren.

Fazit ?:

Letztlich das gleiche wie bei Halbzeit, nämlich UNNÖTIG. Mit etwas mehr Fortuna (Wikipedia übersetzt das folgendermaßen: lat. „Glück“, „Schicksal“; Fors Fortuna: „Macht des Schicksals“; Beiname Antias) wäre mehr möglich gewesen. Vielleicht reicht es aber auch einfach vorne die Chancen zu verwerten und es hinten dem Gegner (letztlich egal wie er heißt) das Leben etwas schwerer zu machen.

Wir werden die Niederlage verdauen und uns auf den nächsten Gegner gewissenhaft vorbereiten. Bei den „Zombies“ in Sprendlingen gilt es „verlorene Punkte“ aus der Partie gegen Sobernheim mit einem Auswärtssieg zu kompensieren. Und natürlich ist dies eines der schwersten Auswärtsspiele der Runde in der stärksten B-Klasse aller Zeiten.

Für den HSV Alzey spielten:
Tor: Andi Büchse
Feld: Volker Ahr, Timo Seibel (2), Lukas Fuchs (5/3), Dieter Jacob, Markus Frey (2), Ecky Hofrath (8), Max Laubner, Thomas Müller (3), Michael Müller, Torsten Hanzlik (5/1)