HSC Ingelheim 3 - HSV Alzey 2 32:27

Niederlage im letzten Spiel des Jahrzehntes

Niederlage im letzten Spiel des Jahrzehntes

5-Tore Hypothek für´s Rückspiel, Hackerangriff aufgeklärt

Willkommen in der stärksten B-Klasse aller Zeiten!

Den ungeschlagenen Spitzenreiter am Rande einer Niederlage gehabt, die Ovationen des Publikums genossen, dennoch blieb keine Zeit den Augenblick zu genießen.

Die Terminhatz im Jahr 2019 sollte mit der Auswärtspartie beim HSC Ingelheim III ihr Ende finden. Und es hieß noch einmal die letzten Kraftreserven zu mobilisieren. Dem Gegner, allgemein als einen der stärksten Konkurrenten im Kampf um einen Startplatz für die internationalen Wettbewerbe in der nächsten Saison angesehen, kam dabei zu Gute, das der Talentschuppen des HSV Alzey am letzten Spieltag des Jahres mit Aufstellungsproblemen zu kämpfen hatte.

Doch dazu sah es im Abschlusstraining gar nicht aus. Das Chaos durch den gezielten Hackerangriff auf unsere Webseite, bei der letzten Auswärtsbegegnung, wurde durch die „ermittelnden Behörden“ zeitnah aufgeklärt. Von Vorstandsseite zeigte man sich einerseits erfreut, maßregelte den „jungen Internetenthusiasten“ aber nachdrücklich. So stand dann Marc L. (richtiger Name der Redaktion bekannt) vor dem Training des HSV Talentschuppens dann recht bedröppelt in unserer Kabine. Er hätte die Tragweite seines Tuns nicht bedacht und es soll nicht wieder vorkommen. Als kleines Zeichen der Wiedergutmachung brachte er eine Kiste Gerstensaft aus den nördlichsten der nördlichen Gefilde unserer Republik mit. Das Team nahm dies zur Kenntnis, verkniff sich aber den eigentlich fälligen Kommentar. Es ist nun mal so, dass die Plörre bei uns keiner trinkt und dann war auch noch die Auswahl im Kasten überschaubar, es gab nur eine Sorte. Nun gut, der Wille zählte und spätestens als unsererseits eine Einladung für ein Probetraining an ihn ausgesprochen wurde funkelten seine Augen. Er konnte es gar nicht glauben: „Darf ich wirklich ?, seit ich ein kleines Kind bin seid ihr meine großen Handballvorbilder“. „Die Vorbilder“ widmeten sich dann dem Training, zu dem Zeitpunkt war eigentlich nur von punktuellen Ausfällen auszugehen, am Spieltag selbst sollte es aber anders aussehen.

Weihnachtsbaumkauf, irgendwas zwickt immer, familiäre Verpflichtungen, Schwimmbadbesuch, und und und. Plötzlich schmolz die Spielerdecke doch arg zusammen.

Gut nur das „Müller der Schnelle“ ein Comeback in Aussicht stellte, ein durchaus überraschender Moment, auch für unsere Gastgeber. Doch welche Position sollte er bekleiden. Nachdem man sich wohl zur Saison 2025/2026 auf der Kreisposition mit einer Nachfolgeregelung beschäftigen muss, heißt es natürlich hier frühzeitig Nachwuchs rekrutieren. So heißt das Duo der „nähren Zukunft“ dann vielleicht Müller/Seibel ?, die Partie in Ingelheim sollte ein erster Stresstest für die beiden werden.

Den Wettbewerb der Anzahl der Spieler auf dem Spielberichtsbogen hatten die Rotweinstädter mit 14:10 gewonnen, ob dies ein Hinweis auf den Ausgang der Partie sein sollte konnte man beim Anpfiff des Unparteiischen noch nicht vorhersagen.

Die HSV-Fans jedenfalls, hatten sich zur letzten Partie des Jahres, gleichzeitig die letzte Partie des Jahrzehntes, etwas Besonderes einfallen lassen. Den Einlauf der Teams feierten sie mit Wunderkerzen, die Gastgeber waren sichtlich überrascht.

Allerdings war deren Start dann etwas zielführender. Maximal fokussiert auf die Schwere der Aufgabe, gingen sie mit 4:1 in Führung, der HSV hatte dem nur zwei frühe gelbe Karten für Timo Seibel und „Raketen-Max“ entgegen zu setzen. Doch langsam erhielt auch das HSV-Spiel die nötige Durchschlagskraft, der Rückraum mit Flo Kosiol und Markus Frey netzten nun erfolgreich ein, hinzu kamen Treffer von „Raketen-Max“ und Lukas Fuchs, Spielstand in Minute 17 dann 8:8. Der Comebacktreffer von Thomas Müller zum 9:10 wurde auf der Tribüne lautstark gefeiert, die Ingelheimer setzten sich aber danach auf 12:9 ab. Eine Auszeit war überfällig, bremste aber den gegnerischen Tatendrang nicht nachhaltig (13:9). Der HSV stemmte sich nun mit allen Mitteln gegen eine Vergrößerung des Rückstandes, ein „Fuchs-Siebenmeter“, quasi mit dem Pausenpfiff zum 17:19, war vorläufiger Schlusspunkt einer kleinen Aufholjagd.

Wie lange würden die Kräfte des HSV-Nachwuchsteams noch reichen, die ersten Minuten der zweiten Spielhälfte gaben darauf keine schlüssige Antwort.

Die Ingelheimer versuchten direkt den Vorsprung zu vergrößern, doch wir blieben dran. Kosiol, Seibel, Frey, beim 20:22 waren wir noch dabei.

Noch zwei Mal Seibel vom Kreis, die letzten 10 Spielminuten starteten mit einem 23:26 Rückstand, der nach zwei weiteren Müllertreffern auch 5 Minuten vor Spielende noch Bestand hatte (25:28).

Zwei schnelle Ingelheimer Treffer zum 30:25 machten noch einmal eine HSV-Auszeit erforderlich.

Eindringlich wurde nun darauf hingewiesen, die einigermaßen gute Ausgangslage für das Rückspiel nicht auf´s Spiel zu setzen. Fünf Tore, war so ungefähr das, was man in der Arithmetik aus Hin -und Rückspiel im Vorfeld als aufholbar bezeichnete. Noch einmal stemmte sich das HSV-Team dieses Tages, mit den letzten Kraftreserven, gegen einen größeren Rückstand. Max Laubner (spielt sich immer mehr in den Fokus der Herren 1) und „Müller der Schnellere“ mit einem Traumtor, hielten den Anschluss.

Mit 27:32 verlor man zwar in Ingelheim nahm aber viele positive Aspekte mit nach Hause.

Mit Ablauf dieses Jahres sind wir nur 4 Punkte von Platz 4 entfernt, wer hätte vor der Runde mit so einer Leistung gerechnet? Das große Plus ist hierbei unsere jugendliche Unbekümmertheit, es ist völlig egal wer auf dem Platz steht, jeder bringt immer seine maximale Leistung.

Noch elf Spiele sind es bis zum Rundenende, davon nur fünf Auswärtspartien, was geht da noch in der Tabelle? Nach einer kurzen Pause versammelt Chefcoach Ahr seine Spieler schon am 2. Januar wieder um sich. Es startet die knochenharte und intensive Vorbereitung auf die Rückrunde. Bereits am 11.01.2020 geht es mit DEM Spiel gegen den „getarnten SC Lerchenberg“ (jetzt unter TSV Schott Mainz II firmierend) weiter. Es ist das ultimative TOPPSPIEL der stärksten B-Klasse aller Zeiten. Anpfiff ist um 19:10 Uhr ( Primetime! ) in der Alzeyer Rundsporthalle. Bis dahin verabschieden sich die Spieler des HSV Alzey II von ihren treuen Fans und eifrigen Lesern der Spielberichte, wünschen einen guten Rutsch und alles erdenklich Gute.

Für den HSV Alzey spielten:

Tor: Andi Büchse
Feld: Timo Seibel (3), Lukas Fuchs (5/1), Dieter Jacob, Markus Frey (4), Flo Kosiol (7/1), Volker Ahr (1), Max Laubner (2), Thomas Müller (4), Michael Müller (1)