TV Horchheim - HSV Alzey 3 18:25

Nach dem Spiel ist vor der ( Königs ) Wahl

Vorbereitung, Spiel, Nachbetrachtung, die übliche Vorgehensweise bei Spielen auf gehobenem Handballniveau. So natürlich, selbstverständlich auch bei der Auswärtspartie der Herren 3 gegen den TV Horchheim. Um die Spannung nach der Begegnung gegen den TV Nierstein hochzuhalten, hatte sich für den vergangenen Donnerstag ja ein Zauberer angekündigt. Kurzfristig kam aber ein Engagement als „Zauberer von Oz“ dazwischen ( siehe hier: http://www.das-meininger-theater.de/index.php?m=116&f=03_werkdetail&ID_Stueck=1440&ID_Vorstellungsart=19 ). Allerdings muss es richtig heißen „Der Zauber von Az“, ein Hinweis dem man dem Veranstalter zukommen lassen sollte. Natürlich war die Enttäuschung bei den Anwesenden groß, verbunden aber mit der Hoffnung das Einer der „Unsrigen“ in Zukunft in einem Atemzug mit Siegfried & Roy oder Hans Klok genannt werden könnte. Die Tatsache das der „Große Boldini“ nicht zugegen sein konnte, erwies sich aber als Stimmungskiller, was dazu führte, das der Pressewart der Herren 2, die allgemeine Lethargie beim traditionellen Fußballspiel dazu nutzte, sein ausgefeiltes Kopfballspiel zu demonstrieren. Wohlwollend sei erwähnt, das dies unter normalen Umständen nicht ansatzweise umsetzbar gewesen wäre. Der Rest des Trainingstages diente zur Verfeinerung der taktischen Ausrichtung auf das anstehende Spiel. Bei der Taktikbesprechung nach dem Training, auch als Punktomatveranstaltung bekannt, wurde bereits, dem Ouzo sei Dank, das Saisonziel nach oben korrigiert.
Der Spieltag naht(e) und da stellte sich wieder mal heraus das vor dem „Bewegungsschweiß“ die Ablauforganisation kommt. Ein ominöser Anruf auf dem AB des Cheftrainers, wartende Mitspieler am Abfahrtspunkt und eine Umkehr nach einigen gefahrenen Kilometern um einen (weiteren ) Satz Trikots zu besorgen, die Uhr lief unerbittlich….
Um 18.10 Uhr in der Halle angekommen, der Gegner schon „durchnässt“ von seinem umfangreichen Aufwärmprogramm, der Anpfiff sollte um 18.30 Uhr erfolgen. Jetzt eine konzentrierte Vorbereitung starten und das Beste aus der Situation machen. Theorie und Praxis prallten wieder unerbittlich aufeinander.., es kam was kommen musste. Die enge Halle nur notdürftig ausgeleuchtet ( ein Vorgeschmack auf die Auswärtspartie beim TV1817 Mainz ) , die Zuschauer ganz nah am Spielfeldrand sitzend , der Alzeyer Fan-Block mit zahlreichen Enthusiasten ( vier ! ) besetzt, es war der erwartete Hexenkessel. Beeindruckt von Gegner, Halle und einer gewöhnungsbedürftigen SR-Leistung geriet das HSV-Schiff früh ins schlingern. Siebenmeter an Siebenmeter reihte sich aneinander, auf Alzeyer Seite übernahm die Ausführung unser „Schwarzen“Eger. Dennoch hatten die Gastgeber beim 8:5 die Nase vorn, langsam aber sicher griff jedoch das taktische Grundkonzept des „HSV-Perspektivteams“. „El Pulpo“ im Tor, wurde nun, nach anfänglichen Schwierigkeiten, seinem Namen gerecht und dann war da noch ein genialer Schachzug unseres Headcoaches mit dem die wenigsten im weiten Rund gerechnet hatten. Wohl inspiriert von dem Spiel der Vorwoche sollte nun (noch ) mehr Bewegung ins Spiel. Wir stehen nicht mehr, deswegen hieß es: Lauf Guido, lauf ! Und Gido lief, einer Gazelle gleich, von niemand zu stoppen, immer wieder Lücken reißend ,eine erfrischende Belebung des Angriffsspieles. Mit einer 13:10 Führung ging es in die Halbzeitpause, die Fans der Gastgeber regelrecht geschockt, der Gästefanblock übernahm jetzt das Kommando, Stimmung pur.
Erschwerend kam hinzu das die Gastgeber in Halbzweit zwei nicht mehr auf eine „Schiedsrichterunterstützung“ hoffen konnten. Unser Ex-Königsvater, als profunder Kenner der SR-Materie bekannt, nahm sich dem sichtlich verunsicherten Kollegen in der Pause an und wies ihn ruhig, sachlich, aber mit Nachdruck auf Fehlerbilder hin. Danach wäre es mit der Pfeiferei besser gewesen, so eine vernachlässigbare Einzelmeinung. Ob zusätzlich verunsichert oder beeindruckt wurde leider nicht überliefert.
Mit Wiederanpfiff kam die taktische Überlegenheit dann voll zum Tragen. Nicht verwalten sondern gestalten war die Vorgabe, Reaktion des Gegners ?  Keine…
Als Trumpf dann noch unsere Flügelzange, bei einem unbedeutenden Handballbundesligisten in Melsungen spielen die „Müller Twins“ , wir jedoch haben das Original: „The Müllers“.

Beide frühzeitig mit langfristigen Verträgen ausgestattet, sind sie aus unserem Angriffsspiel mittlerweile nicht mehr wegzudenken. Ästhetik und Willenskraft vereinen sich hier zu einer derart gewinnbringenden Symbiose, das beiden eine rosige Zukunft ( Paschgewinngewinnersieger ?, DieBrühmusswegSieger ?, Würfelkönig ? ) vorausgesagt wird. Die Zukunft wird spannend.
Zurück zum Spiel: Die Horchheimer, früh resignierend, erkannten nun ihre Unterlegenheit an. Die Gegenwehr hielt sich in Grenzen. Gegen Ende der Partie dann doch nochmal ein Aufreger. Ein Alzeyer „Fastsechziger“ ( Name der Redaktion bekannt) wurde nun doch etwas übermütig ( im Überschwang der Gefühle ? ) und handelte sich zwei Zeitstrafen wegen „rohem Spiel“ ein. Daraus abzuleiten das er damit vor dem „Ausschluß“ stand lieber Dieter J. ist falsch. Dieter W. bitte mit Namensvetter einen Regularienabend durchführen  Danke
Der Schlußpfiff des Spielleiters ging in grenzenlosem Jubel unter. Platzstürmung durch die Fans, Trikottausch mit dem Gegner, noch ein paar Autogramme geschrieben, die Herren 3 sind eben volksnah und fanfreundlich.
Die Horchheimer ertränkten ihren Frust mit einer „Bataillon“ Ouzos noch auf dem Parkett. Die Herren 3 spülten ihrerseits den süßen Geschmack des Siegers mit einem zur Verfügung gestellten „Präsent“ des Gegners hinunter. Hier nochmal der Hinweis, welcher gestern Abend schon getätigt wurde: Immer an das Pfand denken, das üben wir noch !
Was bringen die nächsten Wochen ? Die Trainingsbelastung der letzten Wochen wird nunmehr nach unten gefahren, es gilt die gedanklichen Vorbereitungen auf den 22.12. ( Königswahl ) zu fokussieren.
Gelingt es dem ( Geheim )Favoriten „El Pulpo“ die Krone zu gewinnen oder schlägt das Imperium ( Hans I, Guido I, Sascha I, Jonas I ) zurück ?
Der Coach versucht verbal zu schlichten: Training wäre Training und Schnaps wäre Schnaps oder so ähnlich.
Trotzdem und das ist augenscheinlich, sind weit über Rheinhessen verstreut „klackernde Geräusche“ aus den verschneiten Häusern zu hören. Die Vorbereitungen auf das Jahreshighlight laufen überall auf Hochtouren. 3 Würfel, ein Sieger, nur wer, die Frage der Fragen wird am 22.12. beantwortet, unwiderruflich.
Die Statistik des 25:18 Sieges weist folgende Personalien aus.

Tor: A. Büchse
Feld: Sascha Weinmann (1), Thomas Müller (1), Volker Ahr (2), Michael Müller (1), Robert Dvorak (1), Torsten Hanzlik (3), Dirk Egner (15/7), Guido Schmidt (1), Dieter Jacob