HSV Alzey 3 - TV Nierstein 3 24:19

Steht ihr noch, oder lauft ihr schon ?

Sonntag Abend gegen 20.15 Uhr, es läuft die mit Spannung erwartete öffentliche Pressekonferenz nach dem Spiel der Herren 3 gegen den TV Nierstein. In der Alzeyer Gaststätte „Zur Rebe“ sind die Zuhörerplätze gut gefüllt, auch einige Spieler der vorangegangenen Partie stehen den Interessierten Rede und Antwort. Frohgelaunt beantwortet Chefcoach Volker Ahr die zahlreichen Fragen aus dem Auditorium. Bis es jedoch soweit war musste mancher Tropfen Schweiß fließen.
Rückblende:
Undankbar war die Aufgabe, welche die Spielplanersteller für die Herren 3 am gestrigen Sonntag vorgesehen hatten. Im „Spielesandwich“ zwischen dem Saisonhöhepunkt in Lerchenberg und der Auswärtspartie in Horchheim, gastierten die „Niersteiner Recken“ in der Alzeyer Rundsporthalle. In der vergangenen Trainingswoche war ein frappierender Leistungsabfall zu verzeichnen. Viel mentale Kraft kostete die Begegnung in Lerchenberg, das schlug sich folglich auch im Abschlusstraining auf die Partie gegen Nierstein nieder. Coach Volker Ahr, griff deswegen im Vorfeld tief in die Trickkiste und wollte mit einem „neuen Spielzug“ überraschen. Auf Nachfrage stellte sich heraus das wir diesen schon länger im Training übten, fragende Blicke, verunsicherte Spieler, aber eben auch der Glaube an die Möglichkeit, diesen neuen Spielzug durch „Eigenkreationen“ zu veredeln…..
So war dann die Anspannung vor dem Anpfiff, bis hinauf auf die gut gefüllten Zuschauerränge zu spüren. Die „beste C-Klasse Rheinhessens“ hat also nichts von ihrer Anziehungskraft verloren, die stetig steigenden Zuschauerzahlen bei den Spielen der Herren 3 belegen dies. Letzte Ansprache und taktische Feinjustierung, verbunden mit der Info „die Punkte bleiben in Alzey“. Spätestens hier muss ich zwangsläufig intervenieren, natürlich bleiben die Punkte in Alzey ! Wir haben bei den Herren 3 ein technisch ausgeklügeltes Punktesystem, obwohl es immer wieder mal „revolutionäre Zellen“ gibt die versuchen dieses System auszuhebeln hat es sich über die Jahre bewährt, ist fair und für Jeden nachvollziehbar, bis jetzt und das wird auch so bleiben, bleiben die Punkte IMMER ( ! ) in Alzey. Soweit ein kleiner rhetorischer Schwenk abseits des eigentlichen Themas.
Zurück zum Wesentlichen:
Zäh ging es los, die „Dritte“, überaus clever das Tempo verschleppend, dann aber im richtigen Zeitpunkt eiskalt zuschlagend, drückte dem Spiel früh ihren Stempel auf. Die klare 1:0 Führung in der 6. Spielminute spiegelt dies überdeutlich wieder. Danach fanden sich die Niersteiner und wurden mit ihrem pfiffigen Angriffsspiel zu „einer Last“. Die Abwehr aber stand, das wurde uns auch von unserem Torhüter Guido mit den Worten „ihr steht“ bestätigt, alles also im Lot. Einige Angriffe später aber wiederholte er diese Aussage immer öfter, merke: Torhüter können auch nerven ;-)
„Stand“ und „steht“ sind fast das Selbe, aber wohl nicht unbedingt das Gleiche, die Älteren unter uns werden sich an die Mathematikstunden früherer Jahre erinnern. Da gab es das „kgV“ ( kleinste gemeinsame Vielfache ) und den „ggT“ ( größten gemeinsamen Teiler ), das war ähnlich kompliziert. Es galt also Schnittmengen zwischen Torhüter und Feldspielern zu kreieren um das beidseitige Ziel nicht aus den Augen zu verlieren. Die Crux hierbei liegt allerdings oft in der Interpretation von gedanklichen Freiräumen. Diese Freiräume für den Gegner, freundlicherweise von uns als Gastgeber zur Verfügung gestellt, sollten unseren Torhüter aber im Laufe des Spieles noch öfters ärgern…..
Um es uns mit Coach und Torhüter nicht ganz zu verscherzen ( der größte anzunehmende sportliche Gau ) wollten wir jetzt etwas an der Temposchraube drehen. Hatte den positiven Nebeneffekt das unser Torhüter nun ins Gegenstoßspiel mit eingebunden war ( passtechnisch gesehen ) und somit unser Ablenkungsmanöver vom „Thema stehen“ fruchtete. Merke hierbei: Beschäftige Spieler mit einer „anderen Aufgabe“ und das Stimmungsbarometer schlägt schnell ins Positive um. Über 6:2 ging es mit überfallartigen Angriffen, welche den Fans die Sprache verschlug, nach vorne. Ordentliche Abschlüsse erhöhen zuweilen die Sorglosigkeit, beim 8:6 hatte uns das, eigentlich bereits abgehakte Thema, wieder eingeholt. Also Bewegung ins Abwehrspiel bringen um Niemand, aber auch definitiv Niemand rhetorische Vorlagen für die anstehende Pause zu liefern. Das gelang klasse, mit 13:8 wurden die Seiten gewechselt. Kurze aber prägnante Ansprache vom Coach, der Gegner wäre spielerisch stärker, na und, wir liegen vorne. Ein Argument was im Sport immer wieder zählt, warum also nicht auch heute ? Wachsamkeit wurde eingefordert, wir wollten es mit Erfahrung lösen. So gestaltet sich Halbzeit zwei weitestgehend entspannt, weil, und das schreibt die Presse gerne so, man immer noch hätte zulegen können. Das lassen wir mal so im luftleeren Raum stehen, wir mussten es nicht beweisen.
Ein relativ konstanter 5 Tore Vorsprung lies Raum für Experimente. Die „Müller-Flügelzange“ und Heiko am Kreis sollten jetzt Unruhe stiften, ein taktischer Fingerzeig was nächste Woche in Horchheim geplant ist ?, der Coach blieb diesbezüglich verschlossen wie eine Auster. Das Experiment kann aber durchaus als gelungen bezeichnet werden, drei so gänzlich unterschiedliche Spielertypen stellen jede Abwehr in dieser Spielklasse vor Rätsel.
Am Ende stand ein 24:19 Heimerfolg, Arbeitssieg mit Luft nach oben, Körner gespart für den beschwerlichen Gang zu den Nibelungenstädtern nach Horchheim am kommenden WE ?
Es ist bereits das Rückspiel, im Hinspiel wurden wir von einer verwirrenden Trikoteinlage der Gäste überrascht, was planen die „Nibelungen“ ( Wikipedia schreibt hierzu: Die Nibelungen ist ein deutsches Trauerspiel in drei Abteilungen und war ursprünglich zur Aufführung an zwei Abenden gedacht ) für das kommende WE ?
Wir wollen ein Trauerspiel vermeiden und die Partie an einem Abend beenden, das ist das Ziel. Alles weitere am Donnerstag im Training. Erscheinen dort wieder 7 Torhüter und insgesamt 23 Personen ? und was plant Volker Ahr ? Durchgesickert ist bereits eine Torhüterrotation die „El Pulpo“, die Krake aus dem Donnersbergkreis, wieder in den Kader spült. Weitere personelle taktische Wechsel sind nicht auszuschließen und werden situativ vorgenommen. Es kribbelt schon wieder, die Spieler stehen bereit. Volkers Jünger wollen den Schatz der Nibelungen ( in Form von 2 Punkten ) nach Alzey holen, hoffen wir das dies die Schärgen von Hagen von Tronje nicht verhindern werden..

Noch ein Hinweis in eigener Sache. Bereits frühzeitig, möchten wir den sicher zahlreich vor Ort befindlichen Pressevertretern mitteilen, das die Pressekonferenz direkt im Anschluss an das Spiel im Restaurant Mai Lan Berliner Str. 91 in Worms stattfindet. Akkreditierungen hierzu bitte über die Adresse: fragen@hsv-alzey.de anfordern.
Des weiteren hat sich für das donnerstägliche Training ein Zauberer angekündigt. Der „große Boldini“ will mit seiner Aufwartung alle Anwesenden überraschen und etwas Abwechslung in den Trainingsalltag bringen

Für die Statistiker noch die Infos vom Spiel:
Tor: Guido Schmidt und Hans Moritz
Feld: Sascha Weinmann (1), Thomas Müller, Dieter Jacob, Volker Ahr, Flo Kosiol (8/2), Dirk Egner (5/1), Ecky Hofrath (6), Robert Dvorak (1), Torsten Hanzlik (3), Michael Müller, Heiko Jung