Ohne „Sackerl“ zum historischen Triumph: Königswahl 2019
Ohne „Sackerl“ zum historischen Triumph: Königswahl 2019
Letzter Donnerstag vor Weihnachten. DAS Ereignis in Alzey: Die Königswahl der Herren 2.
Natürlich ist es DAS kulturelle Highlight im Veranstaltungskalender der Volkerstadt. Kaum ist der Termin veröffentlicht und die diversen Ticketbörsen freigeschaltet, sind die begehrten Eintrittskarten auch schon vergriffen. Egal wann, egal wo, leider gibt es in Alzey keine geeignete Location um dem Ansturm der Fans auch nur ansatzweise gerecht werden zu können. So war es auch dieses Mal nicht verwunderlich, das der Veranstaltungsraum bei einem Alzeyer Edelgriechen aus allen Nähten platzte.
Annähernd 20 Punktomatteilnehmer waren bereit, bereit aus ihrer Mitte den König für das Jahr 2020 zu wählen. Allerdings musste der Punktomatverantwortliche dem ein oder anderen „Möchtegernteilnehmer“ im Vorfeld noch mitteilen, dass er die Mindestanzahl an Punkten zur Teilnahme nicht erreicht hatte. Auf 12 anwesende Punktejäger traf dies aber nicht zu und ausnahmslos alle hegten Ambitionen. Bevor es jedoch los ging hieß es, ein letztes Mal im abgelaufenen Jahrzehnt, Punktomatpunkt sichern und die Wettbewerbe „Paschgewinn“ und „Die Brüh muss weg“ absolvieren.
Da es ein ausgesprochen gutes Jahr war, konnte das ZK eine gewaltige Sonderausschüttung vornehmen, da staunte das Auditorium nicht schlecht, hatte doch niemand mit solch üppigen Geschenken gerechnet.
Langsam nahte der Höhepunkt des Abends. Bevor es jedoch los ging, sprach der noch amtierende König Frank per Videobotschaft seine besten Wünsche aus.
Die Regularien wurden noch einmal verlesen, dann ging es, traditionell mit 3 Würfeln, los.
Wer würde 2. Prinz werden und Vorjahresgewinner Jürgen Söhnle beerben. Schnell wurden die verschiedenen Taktiken erkennbar. Langsam rantasten und nicht zu früh alle Trümpfe ausspielen. Das klappte bei den ersten vier Teilnehmern ( Dieter Jacob, Janosch Ahr, Michael Müller und Markus Frey ) auch weitestgehend problemlos. Dann aber kam der Würfelnarr des Vorjahres ( Hans Moritz ) und setzte eine erste Duftmarke ( 6/6/3 ). Vielleicht etwas hoch eingestiegen, meinten Viele. Einzig Max Laubner und Sascha Weinmann kamen ihm mit jeweils 6/5/3 noch am nächsten.
Somit 2. Prinz Hans Moritz, dem somit nach dem Debakel des letzten Jahres ein fulminantes Comeback gelang.
Die Wahl zum 1. Prinzen stand an. Nach Dieter Jacob war es Janosch Ahr der die Würfel ergriff. Seit Jahren ist er beseelt von dem Traum die Krone der Herren 2 zu tragen. Wochenlange Trainingslager im Vorfeld, besuchte Workshops bei allen vorherigen Königen und immer wieder den Wunsch äußernd: „Dieses Jahr wird´s ein Junger“. Was ihm jedoch augenscheinlich fehlt ist Stressresistenz, dann wenn es zählt zuschlagen. An diesem Abend aber war alles anders, mit 6/6/5 kannte sein Jubel keine Grenzen, gleichzeitig war es das ultimative Startsignal für den Rest nun defensiver zu würfeln. Das gelang so gut, das sich plötzlich Lukas Fuchs und Timo Seibel vor der finalen Runde in der Poleposition bezüglich des Amtes des „Würfelnarren“ ( geringste gesamte Augenzahl des Abends ) befanden.
1.Prinz somit Janosch Ahr und ein weiteres Indiz dafür, das man zum richtigen Zeitpunkt zuschlagen muss.
Die Wahl des Würfelkönigs fand ohne ihn statt. Somit letzter Durchgang und die Entscheidung musste nun fallen, jegliches taktisches Geplänkel war nun nicht mehr gefragt. Was nun jedoch folgte sollte als historischer Moment in die Annalen der Königswahl eingehen. Dieter Jacob und Michael Müller starteten den finalen Durchgang, hatten aber das Würfelglück an diesem Abend nicht auf ihrer Seite. Offensichtlich war, dass sie mit den von Feinstaub gesäuberten und blank polierten Königswahlwürfeln einfach nicht zurechtkamen. Als nächstes war Markus Frey an der Reihe. Im vorangegangenen Training musste er noch bekannt geben das er sein „Punktomatsackerl“ vergessen hatte, Konsequenz daraus, er war für die Punktomatverlosung nicht zugelassen, wohl aber für die Königswahl. Sein finaler Wurf, eigentlich völlig unspektakulär ausgeführt, sorgte dann für regelrechte Ekstase unter den Anwesenden. 6/6/6 sorgte für Hysterie im Saal, das gab es noch nie in neun Jahren Königswahl und der Rest, der noch in Frage kommenden Protagonisten, war sichtlich geschockt. Thomas Müller kam mit 6/5/4 noch einmal nahe heran, Ex-König Volker Ahr setzte mit 6/3/2 den finalen Wurf.
Der Rest ging im Jubel unter, Überreichung der Krone und des Röschenpokales, der neue König heißt Markus Frey.
Er konnte sein Glück kaum fassen und war völlig überwältigt. Wie alles Jahre gab es nicht nur Gewinner. Lukas Fuchs setzte sich mit 25 Punkten an die Spitze der Anwärter für den „Würfelnarren“, er gewann den Wettbewerb mit großem Vorsprung.
Die generelle Enttäuschung stand so manchem ins Gesicht geschrieben, Träume zerplatzten wie Seifenblasen. In geselliger Runde wurde noch lange gefachsimpelt und bereits neue, erfolgversprechendere Taktiken für das Jahr 2020 geäußert. Auch der immer wiederkehrende Satz: „Nächtstes Jahr wird´s ein Junger“ war zu vernehmen. Bis dahin wird aber noch einiges an Zeit vergehen, die Wallfahrt 2020, am letzten Juniwochenende, verspricht wieder zu einem Highlight im Veranstaltungskalender der Herren 2 zu werden. Und dann geht es wahrscheinlich schon im April mit der neuen Punktomatrunde los. Erst im Dezember heißt es dann wieder: Königswahl bei den Herren 2