Kontinuität und weiterer Aufbau

Bereits lange vor Ende der Saison hatte der HSV Alzey die Trainerfrage für die erste Damen- und Herrenmannschaft geklärt. Bei den Damen hatte Mario Mitschke nach vier Jahren Aufbauarbeit im HSV bereits im März bekannt gegeben (Bilder findet ihr im Bilderarchiv), dass er sich in der kommenden Saison anderen Aufgaben widmen wolle. Lange musste der Vorstand für die Nachfolge nicht suchen und konnte rasch eine vereinsinterne Lösung präsentieren: Melanie Schmidt. Sie kam vor der jetzt abgelaufenen Saison von der TG Osthofen zum HSV, spielte in der ersten Damenmannschaft und trainierte die weibliche A-Jugend.

Melanie Schmidt stammt aus Bad Sobernheim, hat dort mit dem Handball begonnen und spielte Ober- und Regionalliga. Nach dem Wechsel nach Bingen-Kempten klopfte sie mit ihrer Mannschaft an die Tür zur 2. Bundesliga, doch scheiterte das Team in der Relegation. Nach vier Jahren Regionalliga mit der TSG Ober-Eschbach konnte Melanie Schmidt dann mit der HSG Bensheim/Auerbach drei Jahre Zweit-Bundesliga-Luft schnuppern, ehe sie 2003 zur TG Osthofen wechselte und dort in der ersten und zweiten Mannschaft in allen Klassen von A-Klasse bis Regionalliga aktiv war. Übungsleiterin ist sie seit 1990 und besitzt seit 1995 den B-Schein. In Osthofen hat sie weibliche Jugendmannschaften von der C- bis zur A-Jugend erfolgreich trainiert. Von Mario Mitschke übernimmt Melanie Schmidt eine Mannschaft, die sich vor allem in der zweiten Saisonhälfte in der Rheinhessenliga etabliert hat und in der Rückrunde – neben dem Ausrutscher in Bodenheim, als die beiden Haupt-Torschützinnen fehlten – nur gegen den verlustpunktfreien Meister verlor. Melanie Schmidt ist Physiotherapeutin, ist verheiratet mit einem aktiven Handballer, hat zwei Kinder und wohnt in Flomborn.

Ebenso früh stand der Trainer für die Herren fest. Norbert Schäfer hatte den Rückzug der ersten Herrenmannschaft mit getragen und den Aufbau eines neuen Teams mit möglichst vielen Alzeyer (Nachwuchs-)Kräften zu seinem Ziel gemacht. Der erste Erfolg stellte sich mit dem sofortigen Aufstieg in die Kreisliga denn auch ein. Norbert Schäfer ist im rheinhessischen Handball und beim HSV kein Unbekannter. Er ist seit 37 Jahren als Trainer tätig, unter anderem in Saulheim, Wörrstadt und Osthofen. Darüber hinaus übernahm er auch Aufgaben in der Trainer-Aus- und -Fortbildung. Beim HSV war er Anfang der 80er Jahre als Spieler, später als Spielertrainer tätig, und er übernahm die erste Herrenmannschaft im Mai 2009. Wer die Mannschaft die Jahre vorher verfolgt hatte, wusste, welch schweres Amt Schäfer angetreten hatte. Aus heutiger Sicht mag es als Glücksfall erscheinen, dass der Klassenerhalt in der Rheinhessenliga nicht geschafft wurde und damit die Chance zu einem wirklichen Neuaufbau gegeben war.

Norbert Schäfers ausdrückliches Ziel ist der Aufbau einer jungen, mit dem HSV auch emotional verbundenen Mannschaft. Als mittelfristige Perspektiven nennt er den Aufstieg in die Verbands- und die mögliche Rückkehr in die Rheinhessenliga. Er wohnt in Orbis, ist verheiratet und hat zwei Kinder. Er unterrichtet am Gymnasium Am Römerkastell in Alzey Englisch und Sport und ist dort auch Leiter der Orientierungsstufe.