Königswahl Herren 2: Es ist ein Junge(r).

Königswahl Herren 2: Es ist ein Junge(r).

Musste die Königswahl 2020 noch wegen einem Virus, dessen Namen mittlerweile niemand mehr hören kann, ausfallen, konnte in diesem Jahr die Zeremonie wieder satzungsgemäß stattfinden.
Begleitet von den üblichen verbalen Belanglosigkeiten, die immerzu mit dem gleichen Schlusssatz endeten: „Diese Jahr wird´s ein Junger“, hatten sich die „sogenannten Alten“ im Vorfeld eine Herangehensweise überlegt, die unter strengster Geheimhaltung vorbereitet wurde.

An einem lauen Herbstabend trafen sich „die Alten“ zu einer konspirativen Sitzung, in einem bekannten Alzeyer Biergarten, in welchem sich Turnvater Ludwig Jahn bestimmt auch wohlgefühlt hätte.

Einziger Tagesordnungspunkt war die Vorbereitung der Königswahl 2021. Im Kern ging es darum, zu verhindern, dass das Jungvolk der Punktomarunde, wieder einmal frustriert die Stätte der Königswahl verlassen müsste.

Es wurde viel diskutiert an diesem Abend und wie auch immer man es wendete, es blieb letztlich nur ein Umsetzungsvorschlag übrig. Natürlich war die Realisierung nicht einfach, aber unter strengster Geheimhaltung war man sich final einig. Es wurde ein personeller Zuordnungsschlüssel entworfen der die Anwesenheit „der Alten“ negieren sollte, einzig und allein mit dem Ansinnen einem „Jungen“ auf den Thron zu helfen.

So trudelten im Vorhinein diverse Abmeldungen ein, die keinerlei Argwohn erweckten.
Angefangen von langfristig geplanten Urlaubsreisen über gut getimte kurzfristige Absagen und dem Verzicht auf Titelverteidigung, alles war strategisch geplant.

Und wenn die Alten etwas planen funktioniert es auch, Ex-König Hans war es vorbehalten als Überraschungsgast aufzutauchen, aber auch er würde infolge fehlender Zulassungsvoraussetzungen nicht eingreifen können. Mit Volker Ahr und Torsten Hanzlik platzierte man noch zwei „Quotenalte“ in der Gruppe, es lief.

Das letzte Training fand wie immer in der Rundsporthalle statt, jedoch zeitlich früher als in den letzten Jahren. Die „Hockeyer“ räumten freiwillig ihre Trainingszeit um es den zahlreichen Zuschauern des „Herren 2-Jahresabschlußkickens“ zu ermöglichen, bei familienfreundlichen Anstoßzeiten, noch einmal Hallenluft zu schnuppern.

Headcoach „Nordlicht“ teilte zwei vermeintlich gleichstarke Mannschaften ein. Schnell stellte sich jedoch heraus, dass „Mannschaft grün“ taktisch dem Gegner um Längen überlegen war. Das verordnete 1-2-4-1 System, mit Timo Seibel als Alzeys gefährlichstem Stoßstürmer und Tim Nickel als hängender Spitze, schnürte den Konkurrent förmlich in dessen Hälfte ein. Immer wieder die Positionen wechselnd, spielgelte sich deren Überlegenheit in Befreiungsschlägen des Gegners unter das Hallendach, durch Jürgen Söhnle und Christian Schipp, nur unzureichend wieder.

„JA6“ Mittefeldakteur des Gegners, versuchte verzweifelt mit verwirrenden Tempodribblings seine, nicht vorhandenen, Stürmer in Position zu bringen, letztlich vergeblich.

Es war für Viele deshalb eine Erlösung als „das Nordlicht“ den ungleichen Kampf beendete, aber mit unveränderten Teams ein Handballspiel absolvieren wollte. Wir decken den Mantel des Schweigens über dieses Vorhaben, ein Fehlpassfestival sondergleichen, lies auch den Letzten erahnen, das die Konzentration jetzt nur noch dem Höhepunkt des Jahres galt, der ultimativen Königswahl.
Duschen in Rekordgeschwindigkeit und dann auf zur traditionellen Location, einem Alzeyer Edelgriechen.

Ex-König Hans war schon zugegen und hatte das obligatorische Vorglühen schon absolviert, die Jungen nahmen zur Kenntnis, das ist kein Konkurrent für uns.

Eine Geburtstagsgesellschaft im Restaurant war erstaunt ob der Vielzahl der Geschenke, die in die Räumlichkeiten getragen wurde, die als letztes eintreffende Spielleitung konnte ihnen die Regularien aber grob erläutern, für Details reichte die anberaumte Zeit leider nicht.

So ging es endlich los. Es folgten Monatsehrungen und die traditionelle donnerstägliche Punktomatrunde.

Dann war es soweit, knisternde Spannung im Saal und vor den zahlreichen Bildschirmen zu Hause. Drei Würfel, ein Ziel, Unsterblichkeit.
Der angebotene Livechat knackte in diesem Jahr erstmals die Zehntausendermarke, war aber letztmals Werbefrei.

Die Wahl des 2. Prinzen eröffnete Jürgen Söhnle mit defensiven 9 Würfelaugen (432), Torsten Hanzlik war mit 10 Punkten (622) genau in dem Korridor der für „die Alten“ als unverfänglich festgelegt wurde.
„Jungspund Jan Marko Grob“ setzte dann mit 15 Punkten (654) die erste Duftmarke, die weder Timo Seibel (13), noch Lukas Fuchs (12), Tim Nickel (14) oder Thomas Müller (13) erreichen konnten.

  1. Prinz also, bei seiner ersten Teilnahme, ist Jan Marko Grob.

Und weiter ging es mit der Wahl des 1. Prinzen. Jürgen Söhnle startete wieder recht defensiv (8611) und erst Max „Rakete“ Laubner konnte mit 16 Augen (655) ein Statement Richtung Titel setzen. Timo Seibel (12) und Lukas Fuchs (12), sowie Dennis Konrad (15) und Thomas Müller (13) kamen ihm am nächsten, konnten aber die Wahl nicht verhindern.

Überglücklich nahm Max diese an. „Ich hab noch nie was gewonnen, noch nicht Mal im Kindergarten“ äußerte er sich gegenüber den anwesenden Reportern. Und „jeder Titel zählt“ rief er seinen Fans freudetrunken zu.

  1. Prinz also Max Laubner

Das Auditorium jedenfalls frohlockte, zwei potentielle Königsanwärter waren somit ausgeschieden und die Krone der Macht wurde unter den verbliebenen Punktomatjägern ausgespielt.

In Abwesenheit vom noch amtierenden König Markus, welcher keine Ausreisegenehmigung aus seinem Wohnort erhielt ( Coronahochrisikogebiet ),begann wieder Jürgen Söhnle den finalen Durchgang. Und da zeigte sich gleich was Erfahrung ausmacht. Der 2. Prinz des Jahres 2018, wusste wann es gilt. Defensiv beginnen und dann zuschlagen, anders kannst du bei der Königswahl nicht gewinnen. Da mussten schon ganz andere Teilnehmer früh die Segel streichen, er aber nicht. Erster Wurf der Königsrunde und mit 16 Würfelaugen (664) gleich mal den Saal ruhiggestellt. Janosch „irgendwann werde ich König“ Ahr war geschockt. Mit 8 Augen gewinnst du keinen Blumentopf und eine Königswahl schon gar nicht. Wieder mal war sein Traum im finalen Durchgang geplatzt.
Aber da war er nicht allein, Schippi (11), Torsten (13) und Thomas Müller (13) kamen Jürgen noch am nächsten, der Rest der Würfler präsentierte sich desaströs.

Dem einfachen und für jeden verständlichen Regelwerk folgend, konnte nun nur noch Einer die Wahl unseres Torhüters verhindern. Traditionell gilt hierbei der letzte Wurf dem amtierenden König, oder bei Abwesenheit, seinem Amtsvorgänger, oder wiederum dessen Amtsvorgänger. Der Gegner hieß also Volker Ahr (König 2017). Und was die Jungen nicht wussten, ein Spannungsbogen konnte hierbei nicht entstehen. Volker hatte sich seit Herbst in regelmäßigen Abständen mit dem Würfelnarren Hans Moritz (2018) getroffen, um im Falle der Fälle gewappnet zu sein. Immer wieder simulierten die beiden den finalen Wurf. „Ein Junger muss gewinnen und wenn es hart auf hart kommt musst du stressresistent sein“ gab ihm Hans mit auf den Weg. Mit 11 Punkten war die Vorgabe übererfüllt, zeigt aber auch was mit regelmäßigem Training möglich ist.

Würfelkönig 2021 ist somit Jürgen Söhnle, ein Junger also, es ist vollbracht!

Es blieb also nur noch die Ermittlung des Würfelnarren. Hierzu musste ein Stechen zwischen Schippi (26 Augen mit 3 Würfen und jeweils 3 Würfeln) und Volker, der es mit dem finalen Wurf ins Finale schaffte, durchgeführt werden.

Schippis 9 Punkte waren prädestiniert für den Titel, wurden aber von Volker mit 8 Punkten souverän unterboten. Erster Prinz 2011, zweiter Prinz 2012, erster Prinz 2014, König 2017 und jetzt amtierender Würfelnarr, Volker hat somit alle derzeit möglichen Titel mindestens einmal gewonnen.

Dies nahm die Spielleitung, auf Vorschlag eines Punktejägers, zum Anlass, im nächsten Jahr den zusätzlichen Titel des Tagespunktebesten erstmals auszuspielen.

So werden die Herren 2 vom „jungen Gemüse“ (2.Prinz), einem „verzweifelten Sternchenjäger“ (1.Prinz) und dem insgesamt vierten Torhüter (König) bei der vom 23.06.-26.06.22 stattfindenden König Jürgen Wallfahrt vertreten.

Dieses Jahr waren die organisatorischen Vorbereitungen zur Erreichung des „gewünschten (Würfel)-Ergebnisses“ extrem umfangreich.
2022 schlägt das Imperium dann zurück, denn ein ganzes Jahr heißt es ab jetzt:

Dieses Jahr wird es wieder ein Alter